Forschende an wissenschaftlichen Hochschulen, die Interesse an der Bearbeitung des ausgeschriebenen Themas haben, sind eingeladen, eine Interessebekundung mit Projektbeschreibung (auf Deutsch oder Englisch) bei uns einzureichen.
Vergleich des Sprachbewusstseins von Gesellschaften in Belgien (Flandern), Polen und Deutschland in Verbindung mit Einstellungen zu Fremdwörtern in Form von Anglizismen in repräsentativen Stichproben
Auf Basis der Erkenntnisse von Cohrs und Imhoff soll versucht werden, weitergehende Merkmale zu finden, die
1. die Einstellungen in den drei Nationalitäten zu dem allgemeinen Phänomen der Anglizismen als Fremdwörter ermitteln und
2. die Verwendungsneigung für Anglizismen in Verbindung mit der Motivation dafür beschreiben.
3. soll gleichzeitig bei diesen Arbeiten das „Sprachbewusstsein“ der drei Nationalitäten messbar gemacht werden. Damit sollte es abschließend möglich sein, die Vermutung zu überprüfen, ob eine Beziehung zwischen dem „Sprachbewusstsein“ und der Homogenität, des logischen Zusammenhangs und damit der Interpretierbarkeit der Antworten und ggf. der Einstellung zu Anglizismen und ihrer Verwendungshäufigkeit besteht. Das Projekt wird kooperativ von Sozialpsychologen in den drei o.g. Ländern bearbeitet.
Zur Bearbeitung der Punkte 1 und 2
Ziel bei der Bearbeitung der Punkte 1 und 2 soll es sein, relevantere Prädiktoren zu finden, deren Regressionskoeffizienten deutlich über den bei Cohrs und Imhoff gefundenen liegt und die eine befriedigende Signifikanz aufweisen. Zur Beschreibung von Personen oder Personengruppen innerhalb der Nationalitäten sollen sozialpsychologische, soziokulturelle und soziopolitische Merkmale sowie Persönlichkeitsmerkmale herangezogen werden. Soziodemografische Merkmale sind – mit Ausnahme vom Bildungsgrad – nur von Interesse, wenn sie zum Verständnis erforderlich sind. Unter 2. kommt eine Differenzierung nach Motivationen hinzu.
Zur Bearbeitung des Punktes 3
Der Begriff „Sprachbewusstsein“ ist zu definieren und durch Merkmale zu beschreiben und den Nationalitäten gemäß Selbstwahrnehmung zuzuordnen. Der Konzeption der Projektidee lag folgendes Verständnis von „Sprachbewusstsein“ zu Grunde: Wertschätzung der eigenen Sprache, Kultur und Gesellschaft der Sprecher, positive emotionale Bindung zu Heimat (Sprachraum), Verhaltensnormen, Brauchtum, gemeinsamen Überzeugungen. Selbstwahrnehmung des eigenen gemeinsamen Ansehens. Die Beschreibung des „Sprachbewusstseins“ durch geeignete Merkmale sollte es ermöglichen, auch Aussagen über den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu machen und diesen in Beziehung zu den Ergebnissen aus 1. u. 2. zu setzen wie Cohrs es bereits angedeutet hat. Die Erkenntnisse aus 1. und 2. sind zwischen den Nationalitäten nach Pkt. 3 zu vergleichen. Das setzt voraus, dass die Erhebungen in Merkmalen und Auswertung vergleichbar sind. M.a.W., es gibt am Ende einen Fragebogen (in drei Sprachen) und eine Auswertung(sroutine) für alle drei Nationen. Die drei Bearbeitungsbereiche (1., 2., 3.) sollten auf die drei Kooperationspartner verteilt werden. Die voraussichtliche Bearbeitungsdauer soll 12 Monate nicht überschreiten.